Die Marillenblüte 2025 begann rund einen Monat später als 2024 und auch ein wenig später als im Schnitt der Jahre. Eigentlich „Good News“ für uns Marillenbauern aber noch kein fixes Ticket zu einem guten Marillen Jahr.

Die Sorte Tsunami bildet die meisten Blüten aller Sorten am Hof aus – ein wahres Blütenmeer.
Aufgrund des letztjährigen massiven Monilia-Befalls gaben wir die biologische Bewirtschaftung bei den Marillen auf und setzten daher auf systemische Fungizide (Switch, Signum…). Welch ein Glück, denn zwischen 28. und 31. März sind zum Blühbeginn über 50mm Regen gefallen. Das wäre vermutlich wieder eine Katastrophe in Sachen Blütenmonilia geworden. Trotz mehrerer Fungizideinsätze haben wir einige Monilia Äste (an denen vertrocknen die Blüten/Knospen). Dennoch sind wird sehr positiv gestimmt und freuen uns über die gute Wetterprognose für die kommenden 10 Tage, es soll eher trocken sein.

So reich blühen heuer nicht alle Sorten.
Heute Nacht sind leichte Minusgrade vorhergesagt. Da es minimal -2C° werden dürften, gehen wir nicht davon aus, dass wir uns mit der Hagelversicherung in Verbindung setzen müssen. Seit 2 Jahren sind unsere Kulturen Hagel versichert, diese Versicherung inkludiert bei der Marille auch eine Frostschutzversicherung und sollte uns in Notfällen wirtschaftlich Absichern… Je nach Sorte und Fortschreiten der Blüte halten Marillen zwischen -1C° und -4C° aus. Insofern sind die Aussichten positiv, dass es heuer Marillen gibt!

Ein positiver Blick nach vorne, in diesem Falle zu unseren Nachbarn Richtung Schwertberg.

Auch die Maibeeren (Haskap) blühen gerade.
Anders als die Marillen, werden die Maibeeren zum größten Teil von Hummeln bestäubt. Dies liegt hauptsächlich an der Form ihrer Blüten welche es Bienen nicht wirklich erlaubt zum Nektar zu gelangen. Bei den Maibeeren sehen wir heuer die späteste Blüte in 5 Jahren des Anbaus. In den letzten 5 Jahren begann die Blüte immer Angang März oder früher, heuer begann sie Anfang April… Vermutlich liegt es an den vielen Frostnächten des abgelaufenen Winters, welcher einen vorzeitigen Austrieb gebremst hat.

So schlecht schauen sie am Foto gar nicht aus unsere Maibeeren Reihen.
Leider müssen wir bei einigen Reihen feststellen, dass sich die Sorten bei uns nicht wohlfühlen. Sorten die straucheln ersetzen wir aber nicht schlagartig sondern ergänzen sie mit Haselnussbäumen (selbst veredelt auf Baumhasel). So können wir auch in den kommenden Jahren die Maibeeren ernten und irgendwann wenn die Haselnussbäume größer sind, dominieren diese. Es bleibt also spannend wie es langfristig mit den Kälte liebenden Maibeeren im klimatischen Weinbauklima in Mauthausen weiter geht!